Vom Trick-Training zum Dogdance

Da Leo schon als Welpe seine eigenen Ideen hatte, war mir schnell klar, dass dieses kleine Fellknäuel eine Beschäftigung braucht. Ansonsten hätten nicht nur unser Mobiliar und unsere Einrichtung sondern auch unsere Nerven ziemlich gelitten. So brachte ich Leo im Alter von einigen Wochen seine ersten Tricks bei. Pfötchen geben konnte er als erstes, und es folgte das Sich-im-Kreis-drehen. Diese Tricks sind einfach beizubringen und waren daher für mich als Anfängerin gut geeignet. Ansonsten nutze ich am Anfang die Bewegungen, die Leo von alleine machte, und konditionierte sie mit einem Wort. So entstand aus dem morgendlichen Strecken der „Diener“, aus dem sich auf den Rücken drehen „Peng!“ und aus dem Hochspringen an mir „up“.

"Guten Tag"
„Guten Tag“

Das Lernen von Tricks macht Leo viel Spaß, und so versuchte ich, die schon bekannten Tricks etwas zu variieren. Statt dem einfachen Pfötchen geben, hielt ich ihm nicht meine Hand sondern mein Bein hin. Dazu kam die Unterscheidung zwischen der rechten und der linken Pfote durch die Kommandos „Guten Tag“ und „Hallo“. Als ich merkte, dass er das verstanden hatte, ließ ich mir noch mehr Varianten des Pfötchen-Gebens einfallen:

Leo steht vor mir und legt eine Pfote auf meinen Fuß, Leo steht neben mir und wir heben parallel ein Bein, Leo steht hinter mir und legt eine Pfote auf meinen Fuß, Leo steht neben mir und legt seine Pfote auf meinen Allerwertesten – Ihr ahnt, dass diese Liste lang wird… (mehr zu den verschiedenen Varianten könnt Ihr hier lesen)

Variante "Guten Tag"
Variante „Guten Tag“

Je mehr ich mit Leo arbeitete, desto mehr stellte sich mir die Frage, wie ich es schaffe, ihm GENAU DAS beizubringen, was ich mir vorstelle. Mehr oder weniger zufällig kam ich zum Clicker-Training und erkannte darin das mir bisher fehlende Element. Der Clicker bietet die Möglichkeit, ganz exakt und schnell zu belohnen. Dadurch versteht der Hund besser, was man von ihm möchte. Leo fand den Clicker von Anfang an toll und ist total motiviert, sobald ich das Ding auch nur in die Hand nehme!

Und so nahm alles seinen weiteren Lauf… Leo lernte neue Tricks dazu, alte Tricks wurden weiter variiert und gefestigt. Und irgendwann kam der Zeitpunkt an dem ich versuchte, zwei Tricks miteinander zu verbinden. „Hallo“ und „Guten Tag“ abzuwechseln war ein guter Start dafür. Am Anfang ließ sich auch „Fuß gehen“ und eine Drehung des Hundes gut kombinieren. Irgendwann kam ein dritter Trick dazu. Und eigentlich kann man dann schon von „Dogdance“ sprechen: Man macht die Tricks zur Musik und – davon war bisher noch gar nicht die Rede – überlegt sich, was man selbst tut, während der Hund seine Tricks zeigt. Einfach nur dumm in die Wäsche zu gucken und dem Hund seine Kommandos zu geben, macht sich nicht so gut. Also muss der Mensch sich mit drehen, laufen, hüpfen,… der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt… 🙂

Das Ende unserer Choreografie steht fest!
Das Ende unserer Choreografie steht fest!

Unser momentanes Training besteht daraus, eine passende Choreografie zu einem bestimmten Musikstück zu erarbeiten. Das Finden des Musikstückes war übrigens ziemlich langwierig und verdient zu gegebener Zeit wohl einen eigenen Artikel! Jedenfalls kombinieren und variieren wir für unsere erste Choreo 6-7 verschiedene Tricks. Parallel dazu lernt Leo in Trainingseinheiten weiter neue Tricks, die aber erstmal nicht zur Choreografie gehören.

So ist Leo durch Dogdance wunderbar ausgelastet und geistig beschäftigt. Er ist deutlich ausgeglichener im Alltag (unser Häuschen steht noch) und er lernt, mit mir zusammen zu arbeiten. Und vor allem hat er riesigen Spaß daran! Darüber bin ich besonders froh, denn ich wünschte mir schon beim Welpenkauf einen Hund, mit dem ich Dogdance machen kann. Danke, Leo!!

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